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SG Athletico Büdelsdorf
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Verfasser Beiträge
Asko

Registriert: 05.01.2014
Beiträge: 42

27.06.2017 - 17:48: Flensburg - Viborg. Hærvejsløbet | Zitieren Zitieren

Es war kurz vor Weihnachten, der Schnee rieselte gar nicht vor sich hin und im Forum stand etwas von einem Radrennen entlang des Ochsenweges.

270 KM und 2.000 HM. Aber was spielt das für eine Rolle, wenn es noch ein halbes Jahr dauert bis zum Start.
Das sind Zahlen, die man sich beiläufig, zusammen mit etwas Lebkuchen, einverleibt.

Am letzten Wochenende war das halbe Jahr nun um und der „Dansk Athletico Express“ machte sich auf nach Flensburg.

Veit, Stephan M, Matthias P und ich trafen uns quasi nachts im Regen, um das Abenteuer, mit ein paar Hundert anderen Irren, zu meistern.

Start 07.30. in Flensburg am Nordhafen. Alle waren fröhlich und strotzten vor Energie. Es regnete.

Angemeldet waren wir für die Gruppe „28er Schnitt“ aber natürlich geht sowas nicht. Die Gruppe, die wir erwischten, fuhr etwas zügig, so daß wir auf die ersten KM schnell einen 35er Schnitt hatten.

Ich selber bin ja nicht so rennraderfahren, lernte aber, das der Däne beim Fahren stets laut quäkt, wenn er ein Kommando gibt und das alle anderen Dänen das noch lauter wiederholen.

Wie eine Horde Enten in Funktionswäsche.

Außerdem rollte man möglichst unorganisiert und durcheinander, was zu einem noch lauterem Quäken führte.

So düsten wir zum ersten und zweiten Depot, stopften uns mit exzellenten Dingen voll und freuten uns über unsere Leistungsfähigkeit.

Nach 130 KM war dann Mittagspause, es gab warme Suppe, Getränke und allerlei Leckereien, die vertilgt werden wollten.

Die Erkenntnis, nicht mal 50% der Strecke gefahren zu sein, war schon belebend.

Stephan kam dann nach dem Essen zu Matthias und mir und riet uns doch sehr freundlich, einfach schon mal zu fahren. Das sei kein Problem. Und überhaupt nicht schlimm. Und sehr gerne könnten wir doch los. Sie machen nun ruhiger. FAHRT GERNE !

So trennten sich unsere Wege und Matthias und ich fuhren. Die Landschaft traumhaft schön, die Beine herrlich schwer und schwerer.

Die zu erreichenden Fixpunkte waren die Depots. Das Essen war bemerkenswert gut und die Organisation spitze. Doch zwischen den Depots war es plötzlich still.

Ab Kilometer 180 war die Energie der dänischen Gruppen verquäkt. Keine Kommandos. Keine wirren Fahrmanöver.
Teilweise langsam rollende Zombiedünen, die erschlafft gen Viborg mäanderten.
Der Blick starr nach vorn gerichtet. Eine Karawane erschöpfter Kreaturen.

So fanden wir wirklich keine einzige Gruppe, mit der man fahren konnte, denn wer mag schon schleichen.

Der Wind blies uns schon heftig um die Ohren und es drohten Krämpfe, aber dank der übermenschlichen Fähigkeiten von Matthias, konnte ich mich in seinem winzigen Windschatten, teilweise etwas ausruhen.

In Viborg angekommen wurden wir, die Gladiatoren, von einem Guide auf einem roten Teppich durch die Stadt geführt.
Da gleichzeitig ein Volksfest war, konnte der Kontrast zwischen den grölenden, völlig betrunkenen und verkleideten Menschen und uns Geschundenen nicht größer sein.

Zum Glück sind wir völlig vorurteilsfrei aber Skandinavier und Alkohol....

Am Ende hatten wir 290 KM auf dem Garmin (natürlich rast man an einem Pfeil vorbei, um dann auf Umwegen zurück zum Weg zu kommen) mit 2.000 HM.

Die reine Fahrzeit, ohne die zahlreichen Depotpausen zur Kalorienaufnahme, betrug 9 Stunden 35 Minuten, was einem 30,3er Schnitt entspricht.

Ich kann dieses tolle Rennen wirklich jedem ans Herz legen, der gerne Kuchen ißt, Livemusik hört und Fahrrad fährt

 
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Stephan_M

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Registriert: 17.04.2011
Beiträge: 76

27.06.2017 - 21:33: RE: Flensburg - Viborg. Hærvejsløbet | Zitieren Zitieren

Asko hat das Rennen bereits sehr gut beschrieben. Es ist sehr gut organisiert und absolut empfehlenswert!

Auch mit Asko und Matthias klappte aus unserer Sicht alles hervorragend! Gerne wären wir das Rennen mit ihnen zuende gefahren, doch sind Matthias und Asko ehrlich gesagt zumindest eine Nummer fitter als wir, so dass die Trennung kurz vor der Hälfte für beide Seiten am sinnigsten war.

Veit und ich fuhren das Rennen insgesamt im 29er-Nettoschnitt. In Erinnerung bleibt, dass Dänemark nicht ganz so flach ist. Es gab sogar eine Extrazeitmessung zu einem Berg. Und zum Schluss zog es sich doch etwas hin, da nicht die erwarteten 270 km, sondern über 290 km zu fahren waren (andere Fahrer hatten 285 km auf dem Tacho, wir hatten ja außerdem noch den Exkurs mit Asko und Matthias).

Wer überlegt, mal etwas weiter über den kilometermäßigen Tellerrand zu schauen, sollte den Dansk Athletico-Express für 2018 buchen!

 
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